Was ist Kognitive Dissonanz?

Kognitive Dissonanz bezeichnet einen unangenehmen Gefühlszustand, der entsteht, wenn eine Person gleichzeitig zwei oder mehr widersprüchliche Überzeugungen, Einstellungen oder Verhaltensweisen hat, und sie motiviert ist, diesen Zustand durch Änderung oder Vermeidung zu reduzieren. Doch Veränderung oder Vermeidung ist nur eine Strategie, um diesen Zustand zu überwinden. Ein andere, mit der sich vor allem Aktivist:innen häufig konfrontiert sehen, ist die Strategie der Rechtfertigung.

Leon Festinger prägte diesen Begriff, nachdem er das Verhalten einer Weltuntergangssekte beobachtete. Nachdem am Tag des Weltuntergangs nichts passierte, hätte man erwarten sollen, dass sich die Anhänger:innen von ihrem Glauben lossagen, das Gegenteil war jedoch der Fall. Sie verbuchten den Vorfall als göttlichen Test und sahen sich daher in ihrem Glauben bestärkt.

Beispiele die zu kognitiver Dissonanz führen

  • Gesünder leben wollen aber rauchen
  • Klima schützen wollen aber in den Urlaub fliegen
  • Luxusgüter kaufen aber sparen wollen
  • Tiere lieben aber Fleisch essen
  • Konsumkritisch sein aber im Marketing arbeiten

Das ist natürlich nur eine Liste und keine Wertung. Ein Satz den ich schreibe, weil mir bewusst ist, dass diese Beispiele bereits kognitive Dissonanz auslösen können.

Kognitive Dissonanz im Kontext der Ernährung

älterer Mann isst Pizza mit falschem Lachen – Sinnbild für kognitive Dissonanz in der Ernährung

Bei der Ernährung tritt kognitive Dissonanz auf, wenn die Überzeugungen oder das Wissen einer Person über (gesunde) Ernährung im Widerspruch zu ihren tatsächlichen Essgewohnheiten stehen. Überzeugungen betreffen zunehmend nicht mehr nur das vermeintliche Wissen darüber, was gesund ist, sondern auch was vermeintlich klimafreundlich oder tierfreundlich ist.

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