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Mythos Veganismus und Eiweiß — Woher bekommen Veganer:innen ihr Protein?

Veganismus und die Frage nach der Proteinversorgung – ein Thema, das immer wieder für Diskussionen sorgt. Doch was genau steckt hinter dem Bedarf an Proteinen und wie können Veganer:innen sicherstellen, dass sie alle notwendigen Nährstoffe erhalten? Beginnen wir mit den Grundlagen:

Was sind Proteine und findet man sie in pflanzlichen Lebensmitteln?

Proteine, auch bekannt als Eiweiße, sind aus Aminosäuren zusammengesetzt. Diese Aminosäuren sind ein wesentlicher Baustein des Lebens, was bedeutet, dass im Grunde alle Lebensmittel Eiweiß enthalten, wenn auch manchmal in sehr geringen Mengen. Selbst Möhren enthalten pro 100g etwa 1g Eiweiß.

Für den menschlichen Körper sind jedoch bestimmte Aminosäuren, die sogenannten essenziellen Aminosäuren, von besonderer Bedeutung. Da unser Körper diese nicht selbst herstellen kann, müssen sie über unsere Nahrung zugeführt werden. Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass pflanzliche Lebensmittel nicht alle essenziellen Aminosäuren enthalten. Während dies für viele Pflanzen zutrifft, gibt es durchaus pflanzliche Proteinquellen wie Soja, Linsen, Quinoa und weitere, die ein vollständiges Aminosäureprofil bieten. Die Verfügbarkeit der Aminosäuren variiert allerdings je nach Sojaprodukt bzw. pflanzlicher Quelle.

Ein wichtiger Aspekt ist die Menge der enthaltenen Aminosäuren. Um eine optimale Versorgung sicherzustellen, empfiehlt es sich, verschiedene pflanzliche Lebensmittel miteinander zu kombinieren. Diese Praxis ist bei der Zusammenstellung von Mahlzeiten ohnehin üblich und kann dazu beitragen, ein vollständiges Spektrum an essenziellen Aminosäuren zu erhalten.

Welche Kombinationen bilden gute vegane Proteinquellen?

Einige besonders nahrhafte Kombinationen pflanzlicher Lebensmittel, die für ihre Proteinqualität bekannt sind, umfassen Kichererbsen mit Sesampaste, auch bekannt als Hummus; Tofu serviert mit Reis; Nudeln kombiniert mit verschiedenem Gemüse; oder Erbsensuppe mit Kartoffeln. Oder allgemeiner formuliert: Es ist immer eine gute Idee Getreide mit Hülsenfrüchten zu kombinieren und möglichst bunt zu essen. Diese Kombinationen sind nicht nur reich an essenziellen Aminosäuren, sondern bieten auch eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen und anderen wichtigen Nährstoffen.

Die Angst, als Veganer:in nicht genug Protein zu bekommen, ist also unbegründet, solange man auf eine vielfältige und ausgewogene Ernährung achtet. Die Kombination verschiedener pflanzlicher Lebensmittel maximiert nicht nur die Nährstoffaufnahme, sondern öffnet auch die Tür zu einer spannenden und abwechslungsreichen veganen Küche. Doch selbst als Junkfood-Veganer:in sind Proteine das Letzte was man fürchten muss. Nur eine Ernährung, die ausschließlich aus Blattsalat besteht sollte es nicht sein.

Wir müssen also nicht an Proteinmangel sterben?

Natürlich nicht. Indem man sich für eine ausgewogene vegane Ernährung entscheidet, profitiert man von einer insgesamt erhöhten Nährstoffzufuhr. Dies umfasst eine größere Aufnahme von Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, die essentiell für die Aufrechterhaltung einer guten Gesundheit sind. Die Integration von Lebensmitteln wie Soja, Linsen, Quinoa, Kichererbsen, Tofu und Gemüse stellt eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung sicher, während gleichzeitig die Zufuhr gesättigter Fette und Cholesterin reduziert wird.

Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass man sich nicht auch mit tierischen Lebensmitteln gesund ernähren kann, sie sind dafür aber keine Voraussetzung, weshalb gesundheitliche Aspekte als Argumente für Fleisch, Fisch, Eier und Co unzureichend sind.

Der ‚Veganismus-und-das-Eiweiß-Mythos‘

Level: Anfänger

Der Mythos, dass Veganer Probleme damit haben ihren natürlichen Bedarf an Eiweiß zu decken hält sich hartnäckig. Dabei kann man nahezu nichts essen, das kein Eiweiß enthält. Selbst Wassermelonen enthalten auf 100g etwa 0,6g Eiweiß, Kopfsalat etwa 1,3g und Orangen etwa 1g – das ist zwar sehr sehr wenig aber Veganer ernähren sich ja nicht nur von Blättern und Obst.

Lebensmittel mit viel Eiweiß (pro 100g)

LebensmittelEiweiß in Gramm
Linsen25
Kidneybohnen 24
Trockensoja (z.B. Soja Schnetzel)49
Mandeln29
Cashews18
Vollkornbrot11
Kürbiskerne24
Kichererbsen19
Haferflocken13,5
Tempeh 18

Wenn es etwas mehr sein darf

Wie auch bei Nicht-Veganern gibt es natürlich sportliche Gründe für einen erhöhten Eiweißbedarf. Super Tipps und Rezepte um diesen über die Ernährung zu decken gibt es bei Bevegt.de.

Wenn es trotzdem noch ein bisschen mehr sein darf kann dir veganes Proteinpulver helfen.

Das Beste an Nudeln ist immer die Soße.

Wenn du deine Nudeln selbst machst (Respekt dafür) und Ei ein Teil deines Rezeptes ist, kann ich dir das sicher nicht ausreden. Wenn du deine Nudeln jedoch fertig kaufst, warum nicht die ohne Ei? Ich bin davon überzeugt, dass du keinen Unterschied schmeckst, besonders dann nicht, wenn deine Soße gut ist, oder auch nur so semigut, bzw., wenn du überhaupt eine Soße verwendest. Bei Nudeln habe ich die Erfahrung gemacht, dass man Preisunterschiede teilweise sehr stark schmecken kann aber günstige Nudeln mit und ohne Ei ist geschmacklich einerlei. Traditionell hat Ei in den meisten Pastasorten ohnehin nichts zu suchen.

Wenn du glaubst, Nudeln mit Ei wären gesünder oder geeigneter für Sportler lohnt sich ein Vergleich der Nährwertangaben. Nudeln mit Ei haben im Schnitt auf 100g ca. 2g mehr Eiweiß. Bei einem recht sportlichem Verzehr von 500g wären das also 10g Eiweiß mehr, in etwa so viel wie nur 56g Cashewkerne.

Warum gerade Cashewkerne? Weil der nächste Tipp den Eiweißgehalt deiner Nudelsoße mehr pusht als es Nudeln mit Ei je können.

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