Argumente für Veganismus? Dieses Argument reicht.
In unserer veganen Bubble gibt es zum Glück inzwischen einige Menschen, die sich die Aufklärung der „veganen Szene“ selbst zur Aufgabe gemacht haben. Das ist wichtig, damit uns falsche Argumente für Veganismus, wie „Menschen sind von Natur aus Pflanzenfresser“ und ungenaue Argumente, wie „Milchkühe verursachen Treibhausgase“ nicht auf die Füße fallen. Wir sind immerhin soweit, dass wir in Filmen nicht mehr nur die bekifften, barfuß laufenden Hippie Stereotypen sind, sondern im Allgemeinen sogar ernst genommen werden.
Um es vorweg zu sagen: Bei den „Argumenten für Veganismus“ bin ich eigentlich nicht so streng. Solange sie nicht selbst diskriminierend sind oder Diskriminierung reproduzieren (z.B. sexistische Werbung für den „guten Zweck“) oder in irgendeiner Form von Holocaust an Tieren sprechen, bin ich bereit vieles als Argument für Veganismus zu akzeptieren – ob für den Klimaschutz oder die eigene Gesundheit. Selbst, wenn jemand aufhört Würste zu essen, nur weil Uli Hoeneß was dagegen hätte ist mir das recht. So zu leben, dass Menschen wie Hoeneß was dagegen haben, ist vermutlich sogar ein ziemlich gutes Argument.
Aber genau genommen gibt es nur ein Argument für Veganismus und das ist die Tatsache, dass Tiere Leid empfinden können und es falsch ist unnötiges Leid zu verursachen. Unnötig wird es dadurch, dass ein veganes Leben möglich ist – wissenschaftlich und empirisch bestätigt.
Alle anderen positiven Effekte, die aus dem Verzicht auf Fleisch resultieren, sollten unbedingt Teil unserer Aufklärungsarbeit sein und für ein leichtes Verständnis und eine zugängliche Sprache, können wir sie in diesem Rahmen auch „Argumente für Veganismus“ nennen. Aber das sind niemals Argumente, auf die du dich in Diskussionen einlassen musst. Es gibt diesen einen Grund und auf den müssen sich alle einlassen, die Fleischkonsum verteidigen möchten.
All jene stellen uns möglicherweise vor Fragen wie: War Fleisch essen im Laufe unsere Evolution mal nötig? Gibt es Urvölker für die Veganismus nicht in Frage kommt? Gibt es Krankheiten oder hypothtische Inseln die gegen Veganismus sprechen? – Keine Ahnung, Dude. Aber, wenn ich real bin und du es für möglich hälst, dass ich gesund bin, warum reden wir dann nicht darüber, ob es nötig ist?
Ich bin froh über jede:n der:die sich gedultig auf jedes Argument gegen Veganismus einlässt, aber die Gegenfrage: „Welches Argument rechtfertigt deine nächste nicht vegane Mahlzeit“ kann euch das ersparen und führt uns zu dem eigentlich Punkt zurück.
Nachtrag: Sind Umwelt, Gesundheit usw. nicht wirklich Argumente für Veganismus? Diese Frage sollten wir mal in einem „13 Fragen“ Tierrechts-Aktivist:innen-Spezial klären. Aber es sind Argumente die sehr viel Wissen erfordern, weil wir uns für jede noch so kleine Lücke plötzlich rechtfertigen müssen. Wir müssen uns jedoch nicht rechtfertigen.
Nachtrag 2: Liebe an alle bekifften, barfuß laufenden Hippies ♥
